Am 20. September 1317 wurde Barntrup kirchlich selbstständig (Gründungsurkunde von Simon I., Edelherrn zur Lippe). Auf dem höchsten Punkt des Thornesberg (Hügelrücken, der sich von Osten nach Westen ins obere Begatal schiebt) wurde die Kirche erbaut.
Am 1.November 1636 fiel die Kirche einem Brand zum Opfer; im Jahre 1638 wurde sie wieder aufgebaut. Eine Inschrift über der Außen-Emporentür erinnert an diese Daten:
Anno 1636, 1.Novemb. hoc templum Dni combustum, anno 1638 raedificatum. Pastor Herm. Hum.
(Im Jahre 1636 am 1.November, ist diese Kirche abgebrannt, Im Jahre 1638 ist sie wieder erbaut worden. Pastor Herman Humanus)
Westseite
An der Westseite steht über dem Eingang steht ein Wort aus Psalm 118: Hoc porta domini; justi entrent per eam (Ps.118,20) ingrediens et egrediens benedictus eris. (Das ist das Tor des Herrn, die Gerechten mögen da hi- nein-gehen, Ps.118, 20. Wenn du eintrittst und wenn du hinaus-gehst, wirst du gesegnet sein.)
Südseite
Hier findet sich das Stadtwappen von Barntrup, dass seit ca. 1400 geführt wird: der halbe Sternberger Stern und die halbe Lippische Rose, daneben die Jahreszahl 1599. Rechts vom Südportal steht die Jahreszahl 1693 über dem Fenster. Über dem Südportal steht die Jahreszahl 1912, die daran erinnert, dass die Kirche damals nach Süden erweitert wurde.
Auf der Südseite der Kirche sind die durch die Familie von Kerßenbrock in Auftrag gegebene Restaurierung jetzt wieder leserlichen Grabsteine zu sehen, die im Chorraum ihren Ort hatten. Dort wurde im 18.Jh. bestattet. Aus der Kirche wurden sie wegen Renovierungsarbeiten ca. 1950 entfernt.
Außen am Kirchturm hängen zwei kleine Glocken, die mit der Turmuhr verbunden sind. Eine Glocke schlägt Viertelstunde, Halbe Stunde, Dreiviertelstunde und volle Stunde. Die andere schlägt die Stundenzahl an.
Im Turm hängen zwei große Bronzeglocken. Die kleinere (750 kg, Ton: fis’) stammt aus dem Jahr 1654, die größere (1194 kg und e ’+8) wurde 1998 neu gegossen.
Die neu gegossene Glocke dient als Ersatz für die defekte Stahlglocke, die ihren Dienst von 1921 bis 1997 tat. Sie drohte zu zerspringen und steht heute als Denkmal an der Südseite der Kirche.
Texte: Viktoria Keil